Die Parteien und die Wähler
Wie finden die Parteien und die Wähler zusammen? Um diese Frage geht es in diesem Beitrag. Die Frage beschäftigt mich schon seit der Ampelregierung unter Kanzler Olaf Scholz. Und natürlich spielt der Aufstieg der AFD bei der Beantwortung dieser Frage eine wichtige Rolle.
Die sogenannten Parteien der demokratischen Mitte in Deutschland haben ein massives Problem. Ihnen laufen die Wähler davon. Und wohin gehen die Wähler? Ihr habt es schon geahnt, sie gehen zur AFD. Eine Entwicklung die schon vor mehr als 10 Jahren eingesetzt hat. In einem früheren Beitrag hatte ich das schon einmal aufgezeigt. Bei der Bundestagswahl im Februar 2025 haben sich laut Infratest Dimap noch einmal 2,7 Mio. Wähler von den Parteien der demokratischen Mitte (Union, FDP, SPD, Grüne) abgewandt und sind ins Lager der AFD gewechselt.

Und diese aktuelle Umfrage zeigt, dass die Entwicklung auch nach dem Regierungswechsel Anfang 2025 genauso weiter geht. Die AFD erreichte bei der letzten Bundestagswahl 20,8%, aktuell steht sie bei 27 % und hat mit der Union den Spitzenplatz als stärkste Partei getauscht. Und das nach erst sechs Monaten Regierungsverantwortung.
die Parteien und die Wähler
Warum wenden sich immer mehr Menschen von den Parteien der demokratischen Mitte ab?
„Die Stimmung vieler Wählerinnen und Wähler ist von starken Gefühlen des Verlusts und der Enttäuschung über die Politik geprägt. Die Folgen einer ins Stocken geratenen Wirtschaft, einer schlecht gesteuerten Migration und einer bröckelnden Infrastruktur dringen zunehmend in den Alltag ein und erzeugen das Gefühl, in einem Rückstau von Problemen festzustecken.“
Stephan Grünewald, Gründer des Rheingold-Instituts
Die Stimmung der Menschen im Land kann man kaum treffender beschreiben. Heute gelesen auf The Pioneer.
Weil die Parteien der demokratischen Mitte die Ängste der Menschen im Land nicht mehr ernst nehmen, verlieren sie die Wähler. Das geht schon seit vielen Jahren so. Die Ampelkoalition hat mit ihrer völlig verfehlten Politik diese Entwicklung erheblich beschleunigt. Deshalb wurde rot-grüne Politik abgewählt. Und haben SPD und GRÜNE etwas aus dieser klaren Ansage gelernt? Leider lautet die Antwort NEIN.
Sie sehen ihre eigene Erfolglosigkeit beim Wähler nicht als ihren Fehler. Die Wähler sind das Problem. Und weil die sich der AFD zuwenden erst recht. Deshalb muss jetzt die AFD diffamiert werden. Und wenn das auch nicht funktioniert muss sie eben verboten werden. Was für eine verbohrte Herangehensweise, die nur dazu führt, dass die AFD noch stärker wird (siehe Wahlumfrage). Vernünftige Politik für die Menschen im Land ist die viel einfachere Möglichkeit, die AFD wieder klein zu machen.
Meine Sicht der Dinge
Meine letzte Hoffnung auf einen Politikwechsel war die Union. Da waren doch genau die Themen im Wahlprogramm, die geändert werden müssen.
Es wurde viel versprochen aber bisher kaum geliefert. Alle Vorhaben verlieren sich im Klein-Klein des Berliner Politikbetriebs und bleiben deshalb Stückwerk. Das frustriert die Menschen im Land, weil sich wieder nichts verbessert.
Das viele verfügbare Geld (Schulden für Infrastruktur und Verteidigung) hemmt ganz offensichtlich den Reformwillen der Regierung. Aber das Geld ist schneller verbrannt als gedacht.
Nur grundlegende Strukturreformen werden dieses Land langfristig zukunftsfähig machen.