Die jüngsten Pläne von Donald Trump

Die jüngsten Pläne von Donald Trump
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Donald Trump ist noch nicht einmal offiziell im Amt. Das wird erst am 20. Januar 2025 passieren. Dennoch sorgen die jüngsten Pläne von Donald Trump für intensive Diskussionen in Deutschland. Die Politik reagiert aufgeregt und einige wittern schon einen neuen Krieg nach dem Vorbild in der Ukraine. So auch unser Bundeskanzler.

„Das Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen gilt für jedes Land – egal ob es im Osten von uns liegt oder im Westen. Daran muss sich jeder Staat halten – egal ob es ein kleines Land ist oder ein sehr mächtiger Staat.“

Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Pressestatement am 8. Januar 2025

Ich finde, eine etwas überzogene Reaktion. Aber die ist wohl dem Wahlkampf geschuldet. Ich konnte jedenfalls keine Anhaltspunkte dafür finden, wonach Donald Trump Grönland oder Kanada militärisch einnehmen will. Vermutlich liegt es auch daran, dass Politik in Deutschland und Europa anders verstanden wird. Donald Trump ist auch kein gelernter Berufspolitiker sondern Unternehmer. Und die gehen Projekte anders an als Berufspolitiker, die nur die kurzfristigen Effekte für die eigene Karriere/Partei im Blick haben. In Wahlkampfzeiten ist das ganz besonders ausgeprägt.

Donald Trump – Der Immobilienunternehmer

Donald Trump hat von seinem Vater ein Immobilienunternehmen übernommen. Das führt er jetzt schon einige Jahrzehnte. Lassen wir mal dahingestellt, ob er das gut oder schlecht gemacht hat. Aus meiner Sicht hat es sein Verhalten und Auftreten auf jeden Fall geprägt. Donald Trump ist kein diplomatischer Politiker. Der Mann ist ein Geschäftsmann durch und durch. Und so verhält er sich auch, wenn er als Präsident versucht seine Projekte umzusetzen. Er ist jetzt gewissermaßen CEO der Vereinigten Staaten von Amerika.

„Meine Art Geschäfte zu machen ist ganz einfach: Ich treibe die Dinge solange voran, bis sie erreicht sind.“

Donald Trump – US Immobilienunternehmer und demnächst zweimaliger Präsident der USA

Vielleicht hat ihn bei seiner Tätigkeit in einem sehr kompetitiven Immobilienmarkt wie New York City auch dieses Zitat inspiriert. Jedenfalls wirkt er auf mich hin und wieder so.

„Mache die anderen fertig, sonst machen sie Dich fertig. Das ist das wahre Prinzip im Business.“

Charles Dickens – Englischer Autor und Gesellschaftskritiker

Zur Verstärkung hat er sich einen anderen erfolgreichen Unternehmer als Berater an seine Seite geholt. Elon Musk soll für ihn in erster Linie den Staatsapparat verkleinern. Ein knallharter Sanierungsjob.
Darüberhinaus wird Elon Musk vermutlich auch zu anderen Themen das Ohr von Donald Trump haben. Die unternehmerische Komponente bei der Vorgehensweise wird sich dadurch sicher noch verstärken. Zusätzlich ist Elon Musk der perfekte Geschichtenerzähler, wenn es darum geht andere für seine Sache zu gewinnen. Das hat er in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, wenn es darum ging seine Unternehmungen mit frischem Geld zu versorgen.

Die jüngsten Pläne von Donald Trump …

sind nichts weiter als der Auftakt zu neuen Deals. Er bringt sich erstmal mit seinen Vorstellungen in Position und wartet die Reaktionen seiner Kontrahenten auf der anderen Seite ab. Schließlich wird ein erfolgreicher Deal nicht von heute auf morgen abgeschlossen. Das braucht Zeit und Beharrlichkeit.
Und mal ehrlich. Das Interesse der USA an Einfluss in Kanada und Grönland ist doch offenkundig. Dazu muss man sich nur mal die Weltkarte ansehen.

Die jüngsten Pläne von Donald Trump

Offensichtlicher geht nicht, oder? Wenn die Nachbarländer Kanada und Grönland zu den USA gehören würden, wären die USA der flächenmäßig größte Staat auf diesem Planeten. Und dann wären da ja noch die riesigen Rohstoffvorräte unter dem ewigen Eis, das zwar noch da ist, aber durch den Klimawandel immer weiter abschmilzt. Das erleichtert den Zugang diesen Rohstoffen erheblich. Donald Trump hat die langfristigen Interessen der USA fest im Blick. Und zwar mit strategischer Weitsicht.

Grönland – Kanada – Panamakanal

Grönland zu einem Teil der USA zumachen ist wohl die aussichtsreichste Option. Das Land ist eine autonome Republik mit rund 56.000 Einwohnern und eigener Regierung. Im Land gibt es Bestrebungen, sich von Dänemark unabhängig zu machen. Sollte sich die Bevölkerung des Landes mehrheitlich für einen Anschluss an die USA aussprechen, wäre das völkerrechtlich völlig legitim. Also ein PR – Job, nicht mehr und nicht weniger.
Kanada dürfte da schon etwas schwieriger zu überzeugen sein. Immerhin gibt es auch hier einen Teil der Bevölkerung, der einem Anschluss an die USA positiv gegenüber steht. Wirtschaftlicher Druck könnte hier zu einem Sinneswandel führen. Mit Zöllen für Exporte aus Kanada in die USA hat Trump schon die erste Ankündigung gemacht. Aber sicher muss hier sehr viel Überzeugungsarbeit bei den Kanadiern geleistet werden. Vielleicht ein Job für Elon Musk?
Panamakanal – Kontrolle zurück an die USA. Da ist zunächst wieder ein wirtschaftlicher Grund dahinter. Die Gebühren belasten die amerikanischen Unternehmen. Schiffe mit Importwaren amerikanischer Unternehmen stehen für rund zwei Drittel aller Passagen durch den Kanal. Niedrigere Gebühren würden die Unternehmen entlasten.
Ein weiterer Hintergrund könnte der bereits laufende Handelskrieg mit China sein. Wenn die USA wieder die Kontrolle über den Panamakanal hätten, könnten sie chinesischen Handelsschiffen die Passage verweigern. Das würde strategisch ins Bild der aktuellen Politik gegenüber China passen. Warten wir ab, wie sich die Verhandlungen dazu entwickeln.

Meine Sicht der Dinge

Ich denke, die Politik in Deutschland und Europa sollte etwas gelassener auf die jüngsten Pläne von Donald Trump reagieren. Es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, die Pläne als Hirngespinste eines schroffen Egozentrikers abzutun. Ich bin überzeugt, dass es ihm Ernst damit ist.
Das gilt auch für die Erhöhung der Verteidigungsbudgets der NATO – Mitglieder. Bei diesem Punkt kommt mir ein Satz aus dem Film „Wall Street“ in den Sinn.

„Das Ganze ist ein Nullsummenspiel. Was der eine gewinnt, muss der andere verlieren.“

Was alle anderen mehr bezahlen, können die USA einsparen und in die Entlastung der Wirtschaft stecken. Womit wir auch bei diesem Punkt die wirtschaftliche Entwicklung im Hintergrund haben. Trump geht es eben um eine gute wirtschaftliche Entwicklung seines Landes. Dabei denkt er durchaus sehr langfristig, Stichwort Grönland und Kanada. Solange er keine Eroberungskriege als Mittel einsetzt, kann ich daran nichts Verwerfliches finden. Das sind allerdings die Interessen der USA. Die muss man nicht teilen, aber sich dessen bewusst sein sollte man schon. America first eben!

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