Die Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach

Die Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach

Momentan steht in meiner Heimatstadt die Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach im Fokus der öffentlichen und auch der nicht öffentlichen Diskussion. Dabei geht es nicht vorrangig um öffentliche Schwimmbäder für breite Schichten der Bevölkerung in Stadt und Land, wie beispielsweise das Salinenbad. Vielmehr dreht sich die aktuelle Diskussion um etwas speziellere Badeinrichtungen der Stadt. Diese richten sich überwiegend an Touristen und/oder Kurgäste der Stadt. Worum geht es genau?

Das Bäderhaus

Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach - Bäderhaus

Das Bäderhaus befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude im Herzen des Kurviertels. Es darf wohl ohne Übertreibung als Großsaunaanlage bezeichnet werden. Nahezu alles, was in zeitgemäßen Saunaanlagen vorhanden sein kann, wird im Bäderhaus angeboten und hat auch die notwendige Qualität.

„Das Bäderhaus kann als besondere Anlage charakterisiert werden, von der es in Deutschland nur (noch) sehr wenige gibt, was ihr einen Alleinstellungscharakter verschafft.“

UPDATE BETRIEBSANALYSE BÄDERHAUS & CRUCENIA THERMEN BAD KREUZNACH Stand: April 2025 GMF GmbH & Co. KG; München

Die Crucenia Thermen

Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach - Crucenia Thermen

Die Crucenia Thermen befinden sich ebenfalls im Herzen des Kurviertels von Bad Kreuznach. Das Bäderhaus ist kaum einhundert Meter entfernt, dazwischen ein öffentlicher Parkplatz und zwei Tophotels der Stadt, das Parkhotel Kurhaus und der Fürstenhof.

„Die crucenia thermen sind eine „kleine aber feine“ Thermenanlage mit einer guten bis sehr guten Angebotsdarstellung mit wenigen Schwächen.“

UPDATE BETRIEBSANALYSE BÄDERHAUS & CRUCENIA THERMEN BAD KREUZNACH Stand: April 2025 GMF GmbH & Co. KG; München

Die Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach

Als Bürger dieser Stadt würde ich mir wünschen, dass die Stadt alles daran setzt, diese beiden Einrichtungen zu erhalten. Eine Schließung würde m. E. die Attraktivität von Bad Kreuznach für potentielle Besucher deutlich verschlechtern. Vielleicht kann eine aktuelle Bruttowertschöpfungsanalyse dafür irgendwann Belege liefern.
Die Stadtwerke, aktueller Betreiber beider Einrichtungen, sehen offensichtlich keine Zukunft für die Bäder in Bad Kreuznach. Unter ihrer Leitung ist es nicht gelungen, die defizitäre Situation beider Einrichtungen nachhaltig zu verbessern. Deshalb wird jetzt auch eine Schließung von den beiden Geschäftsführern nicht mehr ausgeschlossen.

Sollte der Stadtrat sich doch noch für eine Erhaltung der beiden Einrichtungen entscheiden, sollte m. E. auch ein neuer Betreiber gesucht werden. Nur dadurch darf man zukünftig auf eine Verbesserung der Betriebsergebnisse beider Anlagen hoffen. Ansatzpunkte dafür sieht GMF-Geschäftsführer Thomas Meier, der die Betriebsanalyse persönlich vorstellte, bei beiden Einrichtungen.

Beispiel Bäderhaus

„Es wurden bis und letztmalig 2016 regelmäßig investive Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung vorgenommen, danach erfolgten keine wesentlichen Attraktivierungen mehr.“

UPDATE BETRIEBSANALYSE BÄDERHAUS & CRUCENIA THERMEN BAD KREUZNACH Stand: April 2025 GMF GmbH & Co. KG; München

Beispiel Crucenia Thermen

„Die Entscheidung, die Gastronomie in den Thermen durch einen Snackautomaten zu ersetzen, so wurde deutlich, sei dem Umsatz nicht dienlich gewesen.“

„Ein durchschnittlicher GMF-Betrieb mache allein mit der Gastronomie so viel Umsatz wie die Crucenia Thermen insgesamt.“

GMF-Geschäftsführer Thomas Meier im Gespräch mit dem Öffentlichen Anzeiger vom 16.04.2025

Meine Sicht der Dinge

Wie man der Presse entnehmen kann, soll das finanzielle Loch im Haushalt 2025 der Stadt Bad Kreuznach durch umfangreiche Erhöhungen von Gebühren gelöst werden. Maßgeblich wird die Finanzierungslücke im Haushalt durch die Defizite der hier behandelten Badeinrichtungen beeinflusst.
Um eine Schließung abzuwenden sollen es jetzt die nachstehenden Maßnahmen richten.

  • Erhöhung der Eintrittspreise in beiden Badeinrichtungen
  • Erhöhung der Parkgebühren
  • Einführung einer Bettensteuer
  • Erhöhung der Grundsteuer B

Ich habe großes Verständnis für die prekäre finanzielle Situation der Stadt und das es als Kommune nur wenige Möglichkeiten der direkten Einnahmenerhöhung gibt. Aber alle Maßnahmen verringern die Attraktivität unserer Stadt. Die Erhöhung der Grundsteuer belastet alle Einwohner und macht die Stadt als Wohnort ein Stück weit teurer und unattraktiver.
Die Erhöhung der Eintrittspreise, der Parkgebühren und die Einführung einer Bettensteuer, zusätzlich zum Gästebeitrag, machen unsere Stadt für Besucher ebenfalls unattraktiver. So fördern wir den für unsere Stadt so wichtigen Tourismus nicht, sondern reduzieren ihn systematisch. Das wird dann vermutlich auch Auswirkungen auf den Einzelhandel, insbesondere in der Innenstadt, haben. Weniger Besucher, weniger Umsatz.

Alternativen für die Zukunft der Bäder in Bad Kreuznach

Ich würde mir wünschen, dass im Stadtrat auch noch Alternativen zu den im Raum stehenden Erhöhungen von Eintrittspreisen und Gebühren diskutiert werden. Im Sinne der Erhaltung der Attraktivität unserer Stadt für Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher gleichermaßen. Daher hier ein paar Anregungen von meiner Seite.

  • Gesellschafterstrukturen der Badgesellschaften verändern, um mehr Vermarktungsexpertise für den Betrieb beider Einrichtungen hereinzuholen.
  • Erhöhung der Einnahmen bei unveränderten Eintrittspreisen durch Steigerung der Besucherzahlen.
  • Erhöhung der Einnahmen in den Crucenia Thermen durch Installation einer Gastronomie.
  • Einführung einer kommunalen Steuer auf Einwegverpackungen nach Tübinger Vorbild.
  • Aktive Ansiedlung von mehr Gewerbebetrieben um die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen.

Bei diesen Vorschlägen gehe ich davon aus, dass auf der Ausgabenseite bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind. Ansonsten würde diese Prüfung natürlich noch auf die Liste gehören.

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