Woher kommen die AFD – Wähler
Seit den Abstimmungen im Bundestag über die von der CDU/CSU eingebrachten Vorlagen zum Thema Migration bestimmt die sog. „Brandmauer“ zur AFD den öffentlichen Diskurs. Darf man nun mit der AFD – Fraktion im deutschen Bundestag zusammenarbeiten oder nicht? Bevor wir uns mit dieser Frage genauer befassen, wollte ich zunächst mal wissen, woher kommen eigentlich die AFD – Wähler.
Bei der Bundestagswahl 2013 verpasste die AFD mit 4,7% der Stimmen den Einzug in den deutschen Bundestag knapp. Damals hatte die Partei rund zwei Millionen Zweitstimmen bekommen. Diese Wahl ist der Ausgangspunkt für die obige Grafik. Bei den folgenden zwei Bundestagswahlen 2017 und 2021 gewann die AFD insgesamt 2,8 Mio. Zweitstimmen hinzu und kam damit bei der Wahl 2021 auf rund 4,8 Mio. Zweitstimmen. Woher kamen die Wähler?
Rund 1,9 Mio. Wähler kommen aus dem Lager der sog. demokratischen Mitte, also Union, SPD, FDP und Grüne. Mit Abstand hat die Union die meisten Wähler an die AFD verloren. Dagegen ist für Wähler der Grünen die AFD offensichtlich keine Alternative. Aber auch die Linke hat in Relation zu ihrer absoluten Größe überproportional viele Stimmen an die AFD verloren. Das hat vermutlich etwas mit der Stärke der AFD in den ostdeutschen Bundesländern zu tun.
Die AFD ist scheinbar aber auch in der Lage Nichtwähler zu mobilisieren. Mit 1,2 Mio. Stimmen stellt dieser Block zusammen mit ehemaligen Unionswählern die größte Wählerquelle der AFD dar.
Ist es wirklich richtig, wenn Politik hier von fehlgeleiteten Wählern spricht? Ist nicht die fehlgeleitete Politik der Parteien der demokratischen Mitte die wirkliche Ursache für die Abkehr der Wähler von diesen Parteien hin zur AFD?
Woher kommen die AFD – Wähler 2025
Das zu prognostizieren hat etwas mit der berühmten Glaskugel zu tun. Laut aktuellen Umfragen gewinnt die Union gegenüber 2021 dazu. Die großen Verlierer sind die SPD und die FDP. Da die AFD ihr Ergebnis von 2021 wohl verdoppeln wird, wird sehr spannend zu sehen sein, ob das enttäuschte Wähler der SPD und FDP sein werden, die zur AFD wechseln. Aber so einfach ist die Wirklichkeit wohl nicht.
Meine Sicht der Dinge
Da die AFD weiterhin massiv an Zustimmung in der Bevölkerung gewinnt, kann aus meiner Sicht die ganze Brandmauer – Diskussion als gescheitert angesehen werden. Sie hat den weiteren Aufstieg der AFD nicht verhindert. Im Gegenteil, sie befördert die Stimmengewinne der AFD sogar.
Wer hier weiterhin das größte Interesse an der Aufrechterhaltung der Brandmauer hat, sind aus meiner Sicht SPD und Grüne. Sie sichern sich dadurch ihr Machtmonopol auf eine Regierungsbeteiligung. Aber das ist aus meiner Sicht falsch gedacht. Es geht nicht um die eigene Machterhaltung sondern um die Lösung der Probleme der Menschen im Lande.
Insbesondere die SPD hat diesen tragischen Fehler schon einmal gemacht, als sie in der Weimarer Republik die NSDAP als Dämon bekämpft hat und nicht die Probleme der Massenarbeitslosigkeit für die Menschen gelöst hat. Der Rest ist Geschichte.
Heute heißen die Probleme wirtschaftlicher Abstieg und Migration. Nur die Geschichte sollte sich nicht wiederholen.
